Mediator lehnt Wechselmodell ab

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Mediator lehnt Wechselmodell ab

      Hallo,

      Ich hatte mich vor einigen Monaten getrennt und habe zwei Kinder (5 und 10) um die ich mich auch In der Vergangenheit gekümmert habe. Jetzt kommt es zu Verhandlungen über Unterhalt und Umgang.

      In den letzten Wochen hatten wir 3 Gespräche mit einem Mediator vom Kinderschutzbund (Dipl. Psychologe, 20 Jahre Berufserfahrung). Er hatte mir schon im Vorgespräch klargemacht, das er das Wechselmodell ablehnt (hatte noch nie funktioniert, er kennt niemand wo das klappt, geht nur wenn man sich nicht streitet etc). Der Termin wurde von ihr gemacht und wir standen auch unter Zeitdruck, da sie die ganzen Ferien nicht mit mir geredet hatte und jetzt der Umgang nicht geklärt war. In der Mediation hatte ich dann auch keine Chance ein Wechselmodell oder auch nur einen erweiterten Umgang durchzubringen. Sie will mir nur Mindestumgang gewähren. Er hat sich wenig neutral verhalten.

      Warnung an Alle: Schaut euch den Mediator an und lehnt ihn in Zweifelsfällen auch ab!

      Ich versuche es jetzt mit einem anderen Mediator, aber der Schaden ist erstmal da.

      Könnte man sich über den Mediator beschweren? Er machte den unangreifbaren mit seiner Erfahrung.
      Man löst keine Probleme indem man sie auf Eis legt.
    • Hallo Mario,

      das Thema Wechselmodell ist ja ein heiß diskutiertes, allerdings in eine, wie ich finde, konstruktive Richtung mittlerweile. Insbesondere seit der Veröffentlichung der Arbeit von Sünderhauf - selbst Juristin - bewegt sich hier etwas und Gutachter, Fachpersonen und auch Richter und Richterinnen informieren sich zunehmend über die aktuelle Fakten- und Studienlage.

      Allerdings ufert es oft schlicht am Unterhaltsrecht, das einfach keine paritätische Betreuung vorsieht. Dafür fehlt es an Rechtsgrundlagen.

      Es gibt in der deutschen Justiz kein "Wechselmodell" - aber auch keinerlei Einschränkungen des Umgangsrecht. Alle dort herangezogenen Richtlinien sind simple Gerichtspraxis - das hat keine entwicklungspädagogische Grundlage oder dergleichen. Theoretisch kann also ein Richter im Umgang ausurteilen "was er will".

      Praktisch lässt sich grade bei nicht harmonischen Trennungen erweiterter Umgang oft ganz gut verargumentieren - hier könntest du ein paar Ansätze finden: Umgang - wann, wie oft und wie lange?

      VG
      Tin
      Nichts macht die Menschen so unverträglich wie das Bewußtsein, genug Geld für einen guten Rechtsanwalt zu haben.
    • ein Literaturhinweis zum Wechselmodell:
      "Eine Woche Mama, eine Woche Papa" (Kiesewetter/Wagner)

      Vielleicht kannst du es der KM zu lesen und ihr damit Denkanstöße geben, Mario?

      Ein Mediator, der nicht neutral ist und nicht von beiden Seiten als hilfreich empfunden wird, ist sicher nicht geeignet, um euch weiterzuhelfen.
      Wollt ihr erfolgreich und konstruktiv im Interesse eurer Kinder an eurer Kommunikation und eurem Umgang miteinander arbeiten, dann solltest du auf einen anderen Mediator bestehen, wenn du dich beim bisherigen einem 2:1 ausgesetzt siehst.
      Aber gegen die KM etwas durchsetzen wirst du sicherlich auch nicht mit einem Psychologen, der zu 100% hinter dem Wechselmodell steht.
      Gehst du mit unrealistischen Erwartungen in diese Gespräche, sind Enttäuschung und Frust vorprogrammiert. Eventuell hilft dir nur die Salami-Taktik, die dich einer Ausweitung des Umgangs "scheibchenweise" näherbringt.

      Alles Gute,
      HT

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Hochtief ()

    • Hallo HT,

      genau dieses Buch habe ich vorher gelesen. Meine noch Frau hat es abgelehnt sich damit zu befassen. Dem Psychologen habe ich es geschenkt und er hat völlig abweisend reagiert. Ob ich seine Kompetenz anzweifeln würde etc.
      Ein anderes gutes Buch fand ich "Glückliche Scheidungskinder" von Largo/Czernin. Wollte Frau auch nicht lesen. Wahrscheinlich zu anstrengend. Aber die Kinder zum Psychologen schleppen das geht. Zum Glück hatte der Mediator da eine andere Meinung (ich will ja nicht alles schlecht machen)

      Erstmal werde ich erweiterten Umgang fordern und zur Not einklagen (da schon mehrere Monate praktiziert).

      vielen Dank
      Mario

      sorry für die späte Antwort ich bekomme keine Benachrichtigung
      Man löst keine Probleme indem man sie auf Eis legt.
    • Mediationsgesetz

      Mediatoren, die voreingenommen sind, solltest du ablehnen (siehe Mediationsgesetz, hat er eine Ausbildung? wenn ja wo? ist er vorbefasst?, hatte die Mutter Vorgespräche, -wichtig das zu wissen/kennen!!!) , natürlich hat die Mutter den Mediator ausgesucht, das war ein schlauer Plan (das ist die Beratungsnummer), aber lasse dich nicht abwimmeln, mache einen Gegenvorschlag für einen Mediator den du aussuchst, schlage eine Co-Mediator vor ...., (einen Mediator der nicht neutral ist, den muss du loswerden und das geht nur formal- sonst wirf man dir Verweigerung vor) eines ist klar, von allein wird die Mutter dir das WM nicht geben. Da helfen kein Argumente im Sinne des Kindeswohls, es geht um Geld für die Mutter!!!!
    • Nachtrag

      Da keine Einigung mit der KM möglich war und kein Gespräch mit dem anderen Mediator zustande kam, habe ich beim Familiengericht einen Antrag auf Umgang mit den Kindern gestellt. Die Richterin hat mir mit Empfehlung des Verfahrensbeistandes und Jugendamtes ein umfangreiches Umgangsrecht eingeräumt. Ich habe jetzt ca 35% Umgang. Ist noch kein WM aber erstmal ein guter Schritt in die richtige Richtung. Das ganze hat ca. 6 Monate gedauert.
      Aus dieser Erfahrung kann ich diesen Weg empfehlen.

      VG Mario
      Man löst keine Probleme indem man sie auf Eis legt.
    • mario2001 schrieb:

      Nachtrag

      Da keine Einigung mit der KM möglich war und kein Gespräch mit dem anderen Mediator zustande kam, habe ich beim Familiengericht einen Antrag auf Umgang mit den Kindern gestellt. Die Richterin hat mir mit Empfehlung des Verfahrensbeistandes und Jugendamtes ein umfangreiches Umgangsrecht eingeräumt. Ich habe jetzt ca 35% Umgang. Ist noch kein WM aber erstmal ein guter Schritt in die richtige Richtung. Das ganze hat ca. 6 Monate gedauert.
      Aus dieser Erfahrung kann ich diesen Weg empfehlen.

      VG Mario

      Ein gutes Ergebnis vorerst.
      Da kannst Du wirklich froh sein.
      Allerdings wart ihr aber auch Jahrelang zusammen.Es ist gar nicht einzusehen, warum Du nun nicht genau hälftig die Kinder betreuen können sollst.
      Im Übrigen, werden Gerichte das Wechselmodell nur ungern anordnen.
      Kurz unterhalb der paritätischen also 50-50 Aufteilung geht es dann aber doch einfacher.
      Dann steht das Unterhaltsrecht noch nicht im Weg.
      Kannst Du bitte noch posten wie das genau geregelt ist?
      Also die Tage pro Woche mit oder ohne Übernachtung?


      Im Übrigen frage ich mich wie die Gerichte auf den Terminus "erweiterter Umgang" gekommen sind der seit Jahfren immer wieder zitiert und beschlossen/verweigert wird.

      Wie kann es denn erweiterten Umgang geben, wenn es gar kein normales Maß für Umgang gibt?
      Erweiterter Umgang impliziert ja schon, das hier etwas Außergewöhnliches verlangt oder beschlossen wird.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von ophsei ()

    • Benutzer online 1

      1 Besucher