Unterhalt - Mehrbedarf für teure Klassenfahrt

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    • Unterhalt - Mehrbedarf für teure Klassenfahrt

      Hallo zusammen,

      mal eine Frage ins Forum:

      Wie geht Ihr Zahlväter mit der Information um, dass in der 7. Jahrgangsstufe - die im September startet - eine Klassenreise geplant ist, die bis zu 550 Euro kosten soll?

      Abgesehen davon, dass das eh viel Geld ist, ist das nicht auch zuviel für eine Klassenfahrt in der Altersstufe? Nur, weil die Lehrer mal nicht in den Ferien Skifahren wollen?
      Viele Schüler kommen aus sozial schwierigen Verhältnissen - meine Tochter weiß nur von 2 Klassenkameraden aus 29, die jemals im Winterurlaub waren. Wieso machen die Eltern das alles mit?

      Wir sind hier gerade ein wenig geschockt....

      Gruß
      Die Rheingauerin
    • Guten Abend!

      Ich hatte es kürzlich in einem anderen Thread schon mal geschrieben... Ich sehe die Klassenfahrt nicht als Sonderbedarf. Spätestens dann nicht mehr, wenn Kindesunterhalt nach mindestens EK-Stufe 3 geleistet wird. In meinem OLG Bereich (Hamm) sieht es das OLG ebenso. Es gibt aber auch anders lautende Urteile aus anderen Bezirken.

      Ich würde da mal die Schulleitung ansprechen, warum die Klassenfahrt in einen Wintersportort gehen muss. Wenn die wenigsten Kinder Skifahren können, macht das doch keinen Sinn.

      LG chico
    • Hallo Rheingauerin,

      Deinem Kommentar entnehme ich, das Du eigentlich nicht mit einer Klassenfahrt einverstanden bist, die 550 Euro kostet. Wenn dem so ist, dann kannst Du bzw. euer Kind so denke ich durchaus sagen, das Sie an dieser Klassenfahrt nicht teilnehmen kann, weil ihr euch das schlicht und einfach leider nicht leisten könnt. Die Folge wäre, das das Kind während dieser Zeit eben in eine Paralellklasse in den Unterricht geht.

      Man könnte natürlich bei anderen Eltern nachfragen, was die von dieser Klassenfahrt und den Kosten halten und wie die das finanzieren. Vielleicht ist man da ja nicht allein mit seiner Meinung oder Befürchtung. Ein Problem dürfte da dann wohl auch das typische Gruppenverhalten sein. Eben alle machen mit, weil Sie denken, das ansonsten mein Kind ausgegrenzt wird, oder was sollen die anderen von mir denken. Wie wäre es denn, wenn beispielsweise bei einem Elternabend folgendes schriftlich und anonym abgefragt wird:

      1. Ich bin dafür, das mein Kind für 550 Euro eine Klassenfahrt macht ja/nein.

      2. Ich halte es für wichtig eine Klassenfahrt zu machen ja nein

      3. Ich kann mir eine Klassenfahrt für 550 leisten Ja nein

      4. Ich könnte mein Kind mit xyz Euro bei eine Klassenfahrt unterstützen.

      Vielleicht ergibt sich da ja dann oh Wunder ein ganz anderes Bild, als das was man meint....

      An die Schule gegebenenfalls die Frage stellen, welche Unterstützungsmöglichkeiten gibt es denn bei Klassenfahrten. Gibt es Stiftungen, die eine Klassenfahrt unterstützen. z.B. Politische Bildungsreise nach Berlin (Deutscher Bundestag) Fragt doch mal bei eurem Bundestagabgeordneten nach....

      Soweit ich weis, ist eine Teilnahme an einer Klassenfahrt kein muß und könnte wie oben begründet werden, wenn sich beide Elternteile einig sind. Meist ist es jedoch so, dass man das Kind leider nicht enttäuschen möchte. Man kann sich da dann also nach alternativen Finanzierungswegen suchen. Also nachfragen, ob es hierfür von der Schule Alternativen gibt, damit das Kind nicht ausgegrenzt wird!

      Vielleicht gibt es ja auch Fördermöglichkeiten oder Stiftungen, die da einmallig weiterhelfen. Fragen, ob die Großeltern dem Kind hier unter die Arme greifen. Das Kind (wohl dann 13 oder 14 könnte wenn es daran unbedingt teilnehmen will auch in den Ferien oder nebenbei joben gehen.

      Ich denke, das dies kein Mehrbedarf darstellt, auch keinen Sonderbedarf. Aus dem einfachen Grund. In aller Regel weis man, das am Anfang des Schuljahres eine Veranstaltung stattfindet. Wenn nicht, seid ihr eigentlich in der Holschuld. Da kann man sich auch darüber informieren, was das kostet. Da Du das bereits weist, müstest Du in der Lage sein, hierzu aus dem Kindsunterhalt entsprechende Rückstellungen zu bilden.

      Aber mal ganz ehrlich gesagt. Ich denke es ist meist nicht das Problem des Zahlen wollens, sondern meistens des könnens und dann vor allem das rechtzeitige miteinander Reden. Was hast Du denn dazu beigetragen, damit das Kind die Klassenfahrt machen kann? Hast Du Beispielsweise mit dem KV geredet?

      Du in der Klasse in die unser Kind geht steht irgendwann gegen Ende des Schuljahres eine Klassenfahrt an. Diese kostet voraussichtlich 550 Euro zuzüglich Taschengeld. Sie geht nach xy und beinhaltet voraussichtlich folgendes Programm wie letztes Jahr. Das kann ich nicht allein stemmen. Unser Kind möchte gerne daran teilnehmen (Möchte es das wirklich!?), können wir mal sachlich darüber reden, wir wir das unserem Kind ermöglichen können oder wie wir damit umgehen?

      Aber mal ehrlich, Deiner Einleitung "Zahlväter" entnehme ich, das es Dir eigentlich nur ums Geld geht. Ihr seid beide Eltern. Also redet bitte rechtzeitig vorher miteinander über Erziehungs - und anders das Kind anstehende betreffend. Es ist bei Scheidungen bzw. Trennungen meist nicht sehr einfach, wenn mann nicht sehr viel verdient, die Unterhaltszahlungen zu leisten. Sonder und Zusatzzahlungen sind da unter Umständen extrem schwierig. Man lebt meist buchstäblich von der Hand in den Mund, da darf dann auch nichts ungeplantes dazwischenkommen.

      Man darf da dann auch nicht vergessen, das man ja nicht mehr das gemeinsame Geld wie vorher zusammen zur Verfügung hat. Meist fallen beide in die Lohnsteuerklasse 1 zurück, derjenige, der ausziht muß dann auch noch Marktübliche Miete bezahlen, der zurückbleibende versucht die dann meist zu große Wohnung noch zu halten. Was man vorgher vielleicht zusammen stemmen konnte, muß nun jeder für sich alleine weiterzahlen und dann eben zu meist schlechteren Konditionen.

      Also versucht miteinander zu reden und vor allem, wie nicht nur ihr das bewerkstelligen könnt. Ansonsten kann das Kind eben leider nicht mitfahren. Erkundigt euch mal, wie denn die Klassenfahrten bei den anderen Klassen war? Wie war die Unterkunft, das Essen, was wurde unternommen etc.

      Ich fände es tol, wenn das Kind die Klassenfahrt machen könnte. Wenn es jedoch nicht geht, dann geht es eben nicht. Vielliecht ist das ja der erste Hinweis für das Kind, das es sich eine bessere Schulbildung und Ausbildung aneignen sollte, um sich so etwas in der Zukunft leisten zu können.

      Gruß Ephesus
    • Hallo,

      Ich bin kein "Zahlvater", sondern eine "Kindesunterhaltsempfängerin"!

      Mein Ex zahlt für beide Jungs, 6 und 9, 900,- Unterhalt. Trotzdem ist es für uns beide kein Thema, dass er sich an besonderen Kosten beteiligt, und zwar freiwillig, ohne Auseinanderdröseln von Mehrbedarf, Sonderbedarf. Dazu zählen Klassenfahrten, Kommunion, Zahnspange, Einschulung, Kindergeburtstage USW. . Er möchte auch, dass seine Kids daran teilnehmen können, und nicht deswegen zusätzlich noch unter unserer Trennung leiden. Natürlich haben wir das Glück, uns dies beide leisten zu können. Was wäre, wenn wir noch zusammen wären? Würden wir es dann auch ermöglichen? Wenn ja, dann wird es gemacht und geteilt.

      Aber ich miss schon sagen, eine Klassenfahrt für 550,- finde ich wirklich grenzwertig!!!

      LG Diabolo
    • Hallo Rheingauerin,

      550 € für eine Klassenfahrt - das ist m.E. extrem teuer. Selbst die Studienfahrten in der Oberstufe haben bei uns eine Obergrenze von 400 €, Landheime liegen bei 200-300 €.
      Wurden denn die Eltern nicht gefragt, bis zu welchem Betrag sie einverstanden sind?

      Gruß, HT
    • Hallo Rheingauerin, hallo zusammen,
      Diabolo schreibt - aus meiner Sicht richtig: "Was wäre, wenn wir noch zusammen wären? Würden wir es dann auch ermöglichen? Wenn ja, dann wird es gemacht und geteilt."
      Ergänzend kommt sinngemäß der wichtige Hinweis: "Wenn man es sich leisten kann."
      Leider kann es sich nicht jeder leisten.
      Ich kann mir nicht vorstellen, dass auch intakte Familien ohne zu Murren diesen Betrag zahlen. Nicht alle werden ihre Kinder mitfahren lassen.
      In diesem Fall würde ich - Leistungsfähigkeit vorausgesetzt - ein Taschengeld zahlen.
      Unabhängig von der rechtlichen Seite: Wann wurde bekannt, dass eine Klassenfahrt, die 550 Euro kosten soll, stattfindet? Ist darüber gesprochen worden und wurde darüber abgestimmt? Von wem kommt die Information über die Kosten? Was heißt: Bis zu 550 Euro? Das impliziert, es könnte auch eine wesentlich geringere Summe sein.

      Viele Grüße

      heute

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    • Guten Morgen,

      ich hatte bei dem Eingangsposting eher den Eindruck, dass es ums Prinzip geht, warum eine Klassenfahrt überhaupt so kostenintensiv sein muss ?!

      Es gibt viele Eltern, die sich sowas eigentlich gar nicht leisten können ( egal ob zusammen oder geschieden ) aber nur "um nicht aus der Rolle zu fallen" wird anscheinend jeder Blödsinn mitgemacht. Hier ist doch mal die Elternversammlung gefragt. Die Idee mit dem (anonymen) Fragebogen fand ich nicht schlecht.

      Als meine Tochter noch zur Schule ging ( sie ist jetzt 31 ) ging es bei Klassenfahrten noch darum, das Miteinander zu fördern. Da ging es in Jungendherbergen, man ging schwimmen und wandern. Heutzutage scheint Action Programm zu sein und wenn schon in Deutschland, dann bitte aber in den Alpen zum Skilaufen.

      Ich ( und das ist meine ganz persönliche Meinung ) wäre nicht bereit, dafür über 500,00 EUR zu berappen ! Woher auch ?

      Beste Grüße

      Spatzerl
    • Hallo,
      Klassenfahrten sind wichtig. Keine Frage. Stichwort soziale Kompetenz.
      Unter normalen Voraussetzungen gäbe es dazu nicht mehr zu sagen. Aber 550 € für eine Klassenfahrt in der 7. Klasse sind alles andere als normal! Was ist das denn für eine Schule, auf die der Nachwuchs geht? Sollte nicht die Schule von selbst darauf achten, dass möglichst jeder teilnehmen kann und dass die Fahrt für viele Schüler nicht an den Kosten scheitert? Von daher würde ich bei der Schulleitung vorstellig werden und fragen, was das soll. Viele ABI-Abschlussfahrten ins Ausland sind deutlich preiswerter. Jetzt käme wahrscheinlich der Hippi in mir durch, denn nur um den Verein zu ärgern, würde ich eine Aufschlüsselung der Kosten verlangen und hinterfragen, was jede geplante Unternehmung der Klassengemeinschaft bringen soll und welches Lernziel damit verbunden ist. Wetten, dass man da ganz schnell ins Schlingern käme. ;)

      Falls Schule und Lehrer uneinsichtig bleiben sollten, würde mein Kind notfalls zu hause bleiben - auch auf die Gefahr hin, dass sich andere lustig machen nach dem Motto: Das könnt Ihr Euch nicht leisten. Aber für 500 € muss ich ganz schön lange jeden Tag auf Arbeit gehen. Viele Krankenschwestern, Pflegedienstmitarbeiter und Kurzierfahrer übrigens auch. Und die 550 € sind ja auch noch nicht das Ende der Fahnenstange. Das Kind braucht noch ein gewisses Taschengeld, eventuell muss das eine oder andere neue Kleidungsstück oder neue Schuhe angeschafft werden. So kommt man locker auf 600 € Kosten für die Klassenfahrt. Für mich persönlich zu viel und ich denke für viele andere auch. Würde mich da wahrscheinlich auch mit weiteren Eltern mal kurzschließen.

      Als Ausgleich für das Daheimlassen würde ich mit dem Nachwuchs am Wochenende auf alle Fälle etwas Tolles in der näheren Umgebung unternehmen: Freizeitbad, Kletterpark, Museum, ...Für das Geld kann man unheimlich viel anstellen und da hat die ganze Familie etwas davon.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von edy ()

    • Hallo,

      ein Hinweis: Für sozial schwache Familien (Wohngeld, ALG II u.a.) werden Zuschüsse gezahlt, wenn sie einen Antrag auf Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket beantragt haben. Allerdings wage ich sehr zu bezweifeln, dass dieser Zuschuss in unbegrenzter Höhe gewährt wird.

      Auch mir erscheinen 550,00 € für eine Klassenfahrt ganz schön heftig. Selbst bei Familienurlaub achtet man doch meist auf den Preis. Es sei denn, man hat einen unerschöpflichen Vorrat an Geld. Und der Prozentsatz derjenigen, auf die DAS zutrifft, wird vermutlich eher nicht hier im Forum sein. ;)

      Die Idee mit der Umfrage unter den Eltern finde ich ebenfalls gut. Oder einfach mal mit anderen Eltern sprechen... In der Regel kennt man doch das eine oder andere Elternteil aus der Klasse des eigenen Kindes.

      Freundliche Grüße und ein schönes Wochenende.

      Gretel
    • Wenn das eine Fahrt in die Berge sein soll, dann stehen doch günstigere Unterkünfte zur Verfügung. Meine Tochter war im vergangenem Jahr in Österreich /Fieberbrunn und die 5 Tage haben mit all. incl. nur 350 Euro gekostet. Ich würde mit der Schule sprechen und auch einige Vorschläge für die Unterkünfte parat haben. Das geht billiger.
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