Umgang nicht kindgerecht?

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    • Umgang nicht kindgerecht?

      Hallo, ich habe hier schon mehrfach geschrieben, dass die Situation sehr schwierig ist. Anfang des Jahres wurde beim Sorgerechtstermin festgelegt, dass wir uns beim JA zur Erziehungsberatung treffen sollen. Das war bisher wenig zielführend, das KV meint, über allem zu stehen und keinem Rechenschaft schuldig zu sein. Er hält sich nicht an Absprachen und bezeichnet mich z.B. als "krankes Hirn". Nun waren wir im Urlaub in Italien. Und es war sehr traurig mit anzusehen, dass XY (8) mit nichts zufrieden war, sich oft abgegrenzt hat und äußerst traurig war, wenn es sich nach seinem Willen ging.

      Schon seit längerem ist XY oft sehr unzufrieden, auch bei meinen Schwiegereltern. Sie können ihn für nichts begeistern. Wenn er und seine Schwester (6) dort übernachten, möchte er morgens vor dem Fernseher frühstücken, so wie bei KV. Als Oma ihm sagte, dass das bei ihnen nicht geht weil sie nun gemeinsam frühstücken, bekam sie erklärt, dass Oma und Opa so scheiße sind. XY erzählte uns, dass er bei KV meistens vor dem Fernseher frühstückt ( und manchmal auch abends dort isst) während KV, seine Freundin und deren Tochter in der Küche frühstücken. Als ich fragte warum er dann nicht auch dort isst sondern alleine vor dem TV antwortete er: „ich bin doch nicht alleine, ich habe die Leute im Fernseher“Ich war und bin ehrlich schockiert über so eine Aussage eines Kindes.
      Weiter wurde uns berichtet, dass er abends oft vor dem PC sitzt wenn KV „Augentraining“ macht (schläft).
      In letzter Zeit hat er uns oft erzählt, wie toll es bei KV ist. Da gibt es keine Regeln, er ist der Bestimmer „bei Papa bin ich der Chef“. Dies hätte er gerne auch bei uns so. Was natürlich zum einen nicht möglich ist aufgrund der Tatsachte dass wir hier zu fünft sind. Zum anderen ist das hier nicht möglich weil ich das nicht für sinnvolle Rahmenbedingungen eines Kindes halte.Ich habe bei XY nachgehakt, ob das denn alles so stimme, ich könnte mir das gar nicht vorstellen. Strahlend wurde mir verkündet, dass das so ist: „ich überrede dann den Papa, das ist witzig“Natürlich vermitteln wir XY, dass das bei Papa so ist und bei uns so. Wenn er dann einfach sauer wäre dass er bei uns nicht das Bespaßungspaket bekommt wie bei KV, wäre es ja noch in Ordnung. Rein theoretisch können Kinder ja unterscheiden dass es da so ist und dort so. Das Problem ist, dass XY (jetzt im Urlaub besonders) extremst überreagiert wenn es nicht nach seinem Willen geht. Er ist dann nicht einfach nur bockig sondern zutiefst traurig und kämpft mit den Tränen. Und reagiert mit schwerem Atem (diese "Luftnot" wurde vom KiA und einem Psychologen als psychosomatisch eingestuft) Ein Beispiel: Auf der Rückfahrt von Italien haben wir einen Abstecher in die Berge gemacht. Wir wollten mit einem Sessellift auf einen Berg fahren und fanden zufällig einen wo man mit einer Sommerrodelbahn wieder runter fahren konnte, über 2 km lang. Unten angekommen wollte XY noch einmal fahren. Wir haben erklärt dass das nicht geht. Daraufhin war er total sauer und erklärte uns, dass er mit Papa so oft fahren kann wie er möchte. Anschließend wollten wir essen gehen. Als es nicht zu McDonalds ging, war er wieder außer sich und kämpfte mit den Tränen. Das kann einfach nicht sein, dass XY mit nichts mehr zufrieden ist, sicher über nichts mehr freuen kann, immer noch mehr fordert und mit totaler Traurigkeit reagiert wenn er das dann nicht bekommt.XY hat sich im Urlaub oft von uns abgegrenzt, besonders wenn es nicht nach seinem Willen ging. Er hat seine Schwester gezankt(weit über das normale Maß zwischen Geschwistern hinaus) und tatsächlich manchmal auch seinen kleinen Bruder (10 Monate) obwohl er eigentlich ganz verrückt nach ihm ist. Er grenzt sich auch bei meinen Schwiegereltern ab, sie können ihn auch kaum noch für etwas begeistern und bekommen auch erklärt dass da alles scheiße ist, wenn er XY nicht seinen Willen bekommt.Gleichzeitig erzählt er in letzter Zeit auffallend oft den Eltern von KV Aktuell ist das Verhältnis zu meinem Mann wieder sehr belastet „du bist so scheiße“. Man könnte das alles unter vorpubertärem bockigem Verhalten abhaken. Das große Problem ist aber, dass XY nicht mit Bockigkeit reagiert sondern mit großer Traurigkeit in bestimmten Situationen. Läuft es für ihn nicht so wie bei KV („da darf ich alles, da gibt es keine Regeln“) kann er damit nicht umgehen. Er kämpft mit den Tränen, reagiert mit „Luftnot“.
      Ich habe KV eine eMail geschickt. Zur Zeit ist er im Urlaub an der Ostsee, hat sein Laptop nicht mit und kann mit seinem Handy keine eMails lesen. Er liest sie wenn er wieder da ist. Er kommt aber erst nächste Woche am Abend bevor XY für 10 Tage zu ihm fährt wieder und ich finde schon, dass hier Gesprächsbedarf besteht?!

      Unser Sachbearbeiter beim Jugendamt ist leider auch bis Mitte August im Urlaub.

      Was meint ihr?

      Grüße

      Susanne
    • Hallo Susanne,

      susanne74 schrieb:

      sorry dass keine Absätze drin sind, irgendwie sind sie beim posten verschwunden, eigentlich hatte ich welche drin?!
      Ich nehme an du hast deinen Text in einem Schreibprogramm erstellt und dann hier rein kopiert?
      Hast du vorher den Button "Vorschau" benutzt?

      Zu deinem Thema:

      Wie alt ist der Sohn?

      Was sagen Kindergartenpersonal/Lehrer?

      Ist er in einem Sportverein?/usw.

      lg
      edy
      Probier's mal mit Gemütlichkeit, mit Ruhe........
    • Hallo Susanne,

      dass die von die beschriebenen Umstände dich und euch belasten, kann ich gut nachvollziehen, glaube aber, du zielst auf den falschen Indianer.

      Dass du in diesem Beitrag nicht erwähnst, wie alt dein Sohn ist, hat mir persönlich grade beim Lesen sehr geholfen - ich habe auch nicht in älteren Beiträgen nachgeschaut - weil ich dadurch das von dir beschriebene Verhalten sehr ungefärbt auf mich wirken lassen konnte. Und vor meinem geistigen Auge sah ich einen Dreijährigen im Trotzanfall.

      Es ist ja nicht so wie oft angenommen, dass ein trotzendes Kind grundsätzlich randaliert oder wütet, viele merken sehr schnell, dass sie viel mehr erreichen können, wenn sie "traurig" sind oder sich in scheinbar krankhafte Zustände hineineskalieren, wie eben zum Beispiel Atemnot.

      Vielleicht macht es dir eine Zusammenfassung leichter zu lesen, was ich lese:

      - Du hast einen Sohn im (vor)pubertären Alter
      - der bockt, wenn es nicht nach seinem Willen geht
      - der sich zunehmend von der Familie abgrenzt
      - der immer der Chef sein will, selbst bestimmen und sich an keine Regeln mehr halten will

      Bis hier hin - nehmen wir an, eine Freundin erzählt dir das von ihrem Kind, dort gab es keine Trennung - was würdest du schlussfolgern?

      Dann ist da noch der Punkt, dass der Junge nicht nur mit Radau regiert, sondern auch mit "Traurigkeit" und Luftnot, in die er sich selbst hineinsteigert. Du berichtest, dass dich insbesondere das sehr besorgt.
      Reagierst du auch so, wenn er das tut? Besorgt? Wenn er zuvor gewütet hat und frech geworden ist und dann die Luftnot auftaucht, weil er immer noch nicht hat, was er will, ist dann der Konflikt vergessen und stattdessen bist du schwer besorgt und bemüht um ihn?

      Ich denke, du lässt dich grade ablenken von der Vermutung, es gäbe einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen der Zeit mit dem KV und dem Verhalten des Sohnes, so dass du dich mit seinem Verhalten nicht so kritisch auseinandersetzt, wie du es würdest, wenn es nicht das von Trennung betroffene Kind wäre, das sich so verhält.

      Dass Kinder beim (seltenen) Umgang mit dem anderen Elternteil viel mehr dürfen als sonst ist ja recht oft der Fall. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass der Umgangselternteil in den wenigen Tagen, wenn das Kind bei ihnen ist, keinen Streit provozieren möchte und erstrecht reagieren viele Umgangselternteile extrem sensibel auf jede Form kindlicher Manipulation im Sinne von "Wenn du nicht a/b/c tust, hab ich dich nicht mehr lieb". Das begreifen Kinder wahnsinnig schnell. Genau so verhalten sich viele Kinder aber auch gegenüber Oma und Opa - auch dort ist man oft anfälliger für kindliche Manipulationen. Eine Trennungssituation begünstigt natürlich das Ganze noch.

      Wenn jetzt das eine zusammenkommt mit der Pubertät - und es klingt schon sehr verdächtig nach stark vorpubertärem Verhalten - dann kann das von dir geschilderte Bild schon gut dabei herauskommen.

      Nun können Kinder natürlich unterscheiden zwischen dem einen und dem anderen zu Hause. Kinder merken aber auch, dass sie selbst immer glaubwürdiger werden. Er merkt also auch, dass Du auf ein "dann zieh ich eben zu Papa" plötzlich sehr deutlich reagierst. Er benutzt den KV im Moment gegen dich, spielt euch klassisch gegeneinander aus und wenn das allein nicht hilft, dann wird eben gewütet, hilft das auch nicht, wird sich selbst in einen hysterischen Anfall hineingesteigert, bis alle damit beschäftigt sind, sich um ihn zu sorgen und ihn zu bedauern, statt sich damit auseinander zu setzen, wie er sich grade benimmt.

      Einen ähnlichen Fall habe ich einmal live im weiteren Umfeld miterlebt - das ist nicht schön und das möchte man als Eltern auch nicht. Das Mädchen stand teilweise mit 10 und 12 Jahren noch brüllend(!) im Hof ihrer Eltern, weil sie etwas wollte und es nach ihrer Ansicht nicht schnell genug bekommen hat.

      Mit dem KV sprechen solltest du in meinen Augen in jedem Fall. Aber keinesfalls im Sinne von Vorwürfen. Er hat das nicht verbockt, da habt ihr beide geschlafen, denn auch bei euch hat der Junge garantiert ein immer weiter gesteigertes Verhalten in diese Richtung gezeigt. Ihr müsst miteinander sprechen und euch absprechen wie ihr in Zukunft insbesondere auf diese Atemnotkiste reagieren wollt, denn da muss meines Erachtens dringend ein Riegel vor.

      Ganz wichtig ist, dass du von dem Gedanken los kommst, dass der KV an diesem Verhalten schuld ist. Das ist nicht so. Er ist mitschuld, keine Frage, aber du auch. Denn auch indem der Junge merkt, dass er sich ja aufführen kann wie er will, DU wirst erst mal nicht ihn verantwortlich machen sondern den KV, beflügelt ihn das darin, sich weiterhin so zu benehmen.

      Denk an ein Dreijähriges Kind mit Trotzanfall, das ausprobiert, was es tun muss, damit die Eltern einlenken. Ich denke, du wirst Parallelen sehen können, wenn du dich wirklich ganz konkret mit dem Verhalten deines Sohnes beschäftigst.


      Gruß
      Tin
      Nichts macht die Menschen so unverträglich wie das Bewußtsein, genug Geld für einen guten Rechtsanwalt zu haben.
    • Hallo Edy,

      als ich die Vorschau nutzen wollte, war der ganze Text weg. Dann habe ich ihn nochmal geschrieben und in Word kopiert, beim nächsten Vorschau-Versuch war er dann wieder weg. Mein PC spinnt?! Dann hab ich ihn von Word kopiert und direkt gepostet.

      XY ist 8 Jahre alt und im Fußballverein. In der Schule ist alles ok, Zeugnis war super, kommt jetzt in die 3.



      Grüße
    • Hallo Susanne74,

      ich denke Tin hat mit Ihrer Analyse nicht ganz unrecht. Aus meinem entfernteren Umfeld, weis ich, das man eben solchen Trotzreaktionen schnellstmöglich und vor allem frühzeitig Einhalt gebieten muß. So hat ein Trotziges Kind schon einmal fast mehr als vier Stunden durchgeheult. Vorangegangen war eben, das KV das eben nicht machte und Kind heulte. Der Verweis ins Kinderzimmer und die Worte wenn Du Dich beruhigt hast, dann können wir darüber reden, führte eben dazu, das das Kind solange durchheulte, weil es sich eben nicht bedruhigen wollte. Danach war die Welt wieder in Ordnung, das Kind wuste einfach nicht mehr was der eigentliche Grund war und auf Nachfrage sagte es: Es geht mir gut, ich weis nicht mehr was ich wollte. Wohl eben nur den Trotzkopf durchsetzen. Ich denke, es ist gut, wenn das Kind Entscheidungen treffen darf. Nur sollte man ihm vorher klarmachen, wenn es so oder so reagiert bzw. Entscheidet, dann wird das diese oder jenen Konsequenzen haben. Diese müssen dann jedoch auch dementsprechend durchgezogen werden, da man sich da ansonsten unglaubwürdig macht. Klare Grenzen setzen. Das wird nicht leicht für Dich und Deinen Ex werden. Ein anderer Punkt ist da dann ja auch, das Dein Ex wohl nicht oder eben weniger mit dem Kind unternimmt. Ich schließe das aus vor dem Fernseher sitzen. Es ist meist als "Unterhaltszahler" nicht immer leicht, neben den Unterhaltszahlungen und dem eigenen "Unterhalt" auch noch für zusätzliche "Bespaßung" in Freizeitparks, Museen zu sorgen, da diese ja meist sehr kostspielig sein können. Vielleicht kann er sich ja mit Gesellschaftsspielen etc. behelfen. Wie wäre es, wenn das Kind in der Woche nur eine bestimmte Zeit am Computer verbringen darf? Dein Ex soll Dir dann mitteilen, wie lange er von Dieser Zeit genutzt hat. Damit zeigt ihr, das Ihr euch nicht Gegenseitig ausspielen lasst.

      Gruß
      Ephesus
    • Hallo Tin,

      XY (8 Jahre) kennt die Situation nicht anders, da ich seit der Schwangerschaft nicht mehr mit KV zusammen bin. Er war 6 Monate alt, als ich meinen Mann kennenlernte.

      Wenn es zu den geschriebenen Situationen kommt, reagiere ich mit Nichtbeachten. Besonders was die Sache mit der Luftnot angeht. Das wurde uns vom KiA und Psychologen geraten, um dieses Verhalten nicht zu bestärken. Diese Information hat auch KV bekommen. Der aber daran festhält, dass die Luftnot organische Ursachen hat und sich ein Peak-flow-Meter besorgt hat. (das ist ein Gerät für Asthmatiker, mit denen sie ihr Lungenvolumen messen) Mit diesem lässt er an jedem Umgangswochenende XY pusten. So, wie mir erzählt wird, mehrmals. Seit er Anfang des Jahres das Sorgerecht eingeklagt hat, verbietet er weitere Besuche bei einem Psychologen.

      XY hat bis jetzt 1 x gesagt, dann würde er zu Papa wollen. Als ich ihm daraufhin in ruhigem nüchternen Tonfall anbot beim Packen zu helfen, war das Thema sehr schnell beendet.

      Ich reagiere auch nicht offensichtlich besorgt wenn er so tieftraurig reagiert oder lasse mich durch Luftschnappen zu was anderem bewegen. Aber es tut mir sehr weh ihn so zu sehen. Wenn er toben würde wenn er bei uns seinen Willen nicht bekommt wäre das noch ok für mich. Ist ja auch in dem Moment frustrierend.

      Sehr beunruhigt war ich , als er plötzlich auf der Rückfahrt mit nervösem Zucken im Gesicht anfing als er sich aufregte. Da habe ich sofort klipp und klar gesagt, dass er sich das ja nicht angewöhnen und sofort damit aufhören soll. In unserem weiteren Bekanntenkreis ist ein 13jähriger der solche Ticks ganz extrem hat und beim Psychologen ist. Das hat auch funktioniert, er hat das nicht wieder gemacht.

      Ich reagiere bei allen Kindern gleich: Habe ich nein gesagt, bleibt es dabei. Wutausbrüche u. ä. dürfen dann im Kinderzimmer ausgelebt werden.

      Das Jugendamt hatte mir geraten, Geschichten wie toll es bei Papa ist, wertfrei stehen zu lassen mit Kommentaren wie: >das ist ja schön dass du da so tolle Sachen machen kannst.< Daran halten wir uns.

      Nun bin ich aber auch noch nicht für den "Oscar" nominiert worden : wenn mein Kind vor mir sitzt und sagt: "ich bin doch nicht alleine ich habe die Leute im Fernseher" - dann sieht er mir wahrscheinlich kurz an, dass ich das nicht toll finde. Ich finde das fürchterlich: alle sitzen in der Küche und frühstücken und XY alleine im Wohnzimmer, dann dazu diese Aussage?!

      Gespräche mit KV sind seit Jahren schwierig. Selbst beim Jugendamt klappt es nicht.

      Und jetzt diese Reaktion: ich schreibe ihm eine eMail. Dann wird erst mal nachgefragt ob das wichtig sei?! Und dann die Antwort: er liest es wenn er aus dem Urlaub zurückkommt; er weis doch das es um sein Kind geht

      Mich belastet es sehr, meinen Mann und meine Tochter auch. Das kanns ja nicht sein?

      Grüße
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