Warum hat dieser Artikel ein so breites Echo? Hat Walter Hollstein recht? Sind Männer die Loser?

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    • Warum hat dieser Artikel ein so breites Echo? Hat Walter Hollstein recht? Sind Männer die Loser?

      Heute veröffentliche die Süddeutsche Zeitung einen Artikel, der auf ein ungewöhnlich breites und vielfältiges Echo stieß, wie man es in Facebook in der Regel nicht gewohnt ist: Diskussion in Facebook

      Hier nun der vollständige Artikel der SZ

      Es stellen sich Fragen:

      Handelt es sich nur um Geschlechterkrampf, um das mühselige Ausfüllen des Sommerlochs oder um ein Thema, das ernsthaft diskutiert und auf die politische Agenda des Wahlkampfs gesetzt werden sollte? Sind Frauen inzwischen das starke Geschlecht, weil sie stark gemacht wurden? Haben Frauen bei uns ein emanzipatorisches Luxusproblem, insbesondere im Vergleich zur Rolle der Frau im Islam?

      Fragen über Fragen, jetzt sind eure Meinungen, eure Diskussionsbeiträge gefragt. :S
      Mit besten Grüßen<br>
      Josef Linsler <hr>
      <br><br>
      <hr>

    • Josef Linsler schrieb:

      Heute veröffentliche die Süddeutsche Zeitung einen Artikel, der auf ein ungewöhnlich breites und vielfältiges Echo stieß, wie man es in Facebook in der Regel nicht gewohnt ist: Diskussion in Facebook

      Hier nun der vollständige Artikel der SZ

      Es stellen sich Fragen:

      Handelt es sich nur um Geschlechterkrampf, um das mühselige Ausfüllen des Sommerlochs oder um ein Thema, das ernsthaft diskutiert und auf die politische Agenda des Wahlkampfs gesetzt werden sollte? Sind Frauen inzwischen das starke Geschlecht, weil sie stark gemacht wurden? Haben Frauen bei uns ein emanzipatorisches Luxusproblem, insbesondere im Vergleich zur Rolle der Frau im Islam?

      Fragen über Fragen, jetzt sind eure Meinungen, eure Diskussionsbeiträge gefragt. :S
      Allein Ihre Frage, ob es sich hierbei um etwas handelt, um was sich gekümmert werden müßte, zeugt doch schon von einem Informationsdefizit. Ich bin mir sicher, daß, wenn ein solcher Artikel unter weiblichen Geschlechtsvorzeichen erscheinen würde, jede Gleichstellungsbeauftragte in diesem Land eine gegenderte Statistik aus dem Hut zaubern würde, die die Benachteiligung von Mädchen und Frauen "beweist". Frauen haben in diesem Land ein Luxusproblem, natürlich. Kenn Sie Männerbeauftragte? Wissen Sie, wie es sich für männliche Heranwachsende anfühlt, wenn sie in Schule/Ausbildung mitbekommen, daß die Mädchen/Frauen das hofierte Geschlecht in diesem Staate sind? Wenn die Jungen mitbekommen, daß es Frauenquoten gibt, also die berufliche Karriere für junge Frauen quasi gesichert ist, wohingegen abgehende männliche Studenten bzw. Azubis mit weit mehr Unsicherheiten in den Bewerbungskampf gehen.
      Die Unsicherheit kann man auch aus der Sinus-Mileustudie entnehmen: (S.23):

      ""Männer gehen davon aus, dass Frauen in einer Partnerschaft bestimmend
      sind: Sie entscheiden über Anfang und Ende; sie diktieren
      Freizeitgestaltung, Wohnstil, Erziehungsziele, Erziehungsstile u. a. "

      bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Bros…j,sprache=de,rwb=true.pdf

      Auch als Väter haben es Männer in diesem Land schwerer als Mütter, wie aus einer aktuellen Studie der Väter gGmbH hervorgeht:

      ""Gleichzeitig bezeichnen 68,2 Prozent der befragten Väter ihr

      Unternehmen als nicht oder nur teilweise väterfreundlich und

      85,5 Prozent von ihnen finden, dass Vereinbarkeitsmaßnahmen

      zu sehr oder zum Teil zu sehr auf Frauen ausgerichtet sind. Zu

      einem ähnlichen Ergebnis kommt auch die Unternehmensberatung

      A.T. Kearney: Im Rahmen einer Umfrage unter knapp 1.800 Personen

      aus mehr als 400 Unternehmen wurde herausgefunden, dass

      sich nur 13 Prozent der Männer mit Kindern von ihren

      Unternehmen aktiv dabei unterstützt fühlen, ausreichend Zeit

      für ihre Familien zu finden 32. So ist es auch kaum verwunderlich,

      dass noch immer über 90 Prozent der Väter in Deutschland in

      Vollzeit arbeiten 33"

      vaeter-ggmbh.de/wp-content/upl…ie_Einzelseiten_FINAL.pdf


      Und dies sind nur zwei kleine Punkte aus einer Masse an Infos. Warum hat dieser Artikel so ein breites Echo? Weil der Inhalt stimmt und wahr ist. Und weil die Politik im deutschen Staatsfeminismus nichts dagegegn tut.

      Mit freundlichen Grüßen
      FT
    • Hi!

      Ich denke, der Artikel hat deswegen so große Resonanz, weil sich auf einigen Gebieten eine Benachteiligung von Männern eingeschlichen hat, die selten benannt wird aber doch spürbar ist.

      Beispiele:

      Negative oder lächerliche Darstellung in Medien: über Männer darf fast jeder Witz gemacht werden, bei Frauen droht gleich der Sexismus-Vorwurf.

      Bildung: Männer sind im Bildungssystem unterrepräsentiert, vielleicht ein Grund für den geringeren Erfolg von Jungs in der Schule.

      Nicht jede Rauferei unter Jungs muss sofort unterbunden werden. Kräftemessen gehört zur Entwicklung dazu.

      Väterrechte werden erst in letzter Zeit aufgrund der Urteile des Europäischen Gerichtshofes erkämpft. Bei vielen Jugendämtern und Familiengerichten wird die Vaterrolle als die weniger wichtige angesehen.



      Was ich nicht gut finde, sind zwei Dinge:

      Erstens wenn über diese Diskussion die Benachteiligung von Frauen auf anderen Gebieten abgestritten wird. Gleichberechtigung kann nur entstehen, wenn gegen jede Diskriminierung vorgegangen wird, egal wen sie im konkreten Fall betrifft.

      Zweitens wenn Männer darüber jammern. Mal abgesehen von den Fällen, in denen man von Entscheidungen der Ämter oder der Justiz abhängig ist, hat jeder Mensch das Heft selbst in der Hand oder kann es in die Hand nehmen. Der Artikel suggeriert nach meiner Auffassung, dass hier die Politik helfen müsste oder dass die Frauen sich wieder ändern müssten. Die Politik braucht bekanntlich Jahre um Strömungen in der Bevölkerung umzusetzen, und die Frauen sind ihren eigenen Zwängen ausgesetzt, mit denen nicht immer leicht umzugehen ist.

      Wenn wir Männer uns selbst ernst nehmen und unsere Qualitäten zu schätzen wissen, wird das erst uns selbst stärken und dann auch seine Wirkung auf die Gesellschaft entfalten. Ich bin mir sicher, auch viele Frauen mögen lieber Männer, die sich einbringen und vielleicht mal etwas unbequem sind, als solche die sich erst das Heft aus der Hand nehmen lassen und dann in den Rückzug gehen.

      Adler
    • "Wenn
      wir Männer uns selbst ernst nehmen und unsere Qualitäten zu schätzen
      wissen, wird das erst uns selbst stärken und dann auch seine Wirkung auf
      die Gesellschaft entfalten."

      Das kann man mMn auf einen erwachsenen Mann anwenden. Was aber ist mit den jungen Vätern? Haben die ein gesellschaftlich akzeptiertes Vorbild in diesem Land? Ich denke, daß diese Diskussion auch geführt werden muss, wenn wir nicht von einer vaterlosen Gesellschaft in die andere vaterlose Gesellschaft kommen wollen.

      Grüße
      FT
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